Stadt Bürstadt

Mit der Durchführung des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals Soziale Stadt) hat sich die Stadt Bürstadt zum Ziel gesetzt, Natur- und Erholungsräume in der Stadt zu stärken.

In diesem Rahmen wird nun das Biotop Flur 21/22 südlich der Graf-von-Stauffenberg-Straße partiell umgestaltet und aufgewertet.

Die Bauarbeiten sind ab Mitte Februar bis voraussichtlich Ende April geplant. Daher bittet die Stadt Bürstadt um Verständnis, dass das Biotop während der Bauzeit nicht zugänglich sein wird.

Handlungsbedarf im verwilderten Biotop

Das leicht relieffierte Naturparkgelände mit Gehölz- und Wiesenflächen befindet sich in einer ehemaligen Altrheinschlinge und war ursprünglich Bestandteil des weitläufigen Grabennetzes in der Gemarkung der Stadt Bürstadt. Im Zentrum des Geländes ist deshalb ein röhrichtbestandenes Feuchtgebiet vorhanden.

Im Laufe der Zeit hat sich allerdings der Zustand des Naturparks durch wenig Pflege, unkontrollierten Bewuchs und Verbuschung massiv verschlechtert; Wege wurden immer schmaler und teilweise/zeitweise schlecht begehbar, Wiesenflächen sind in großem Umfang zu Brennnessel-Fluren geworden. Die verwilderte, teilweise auch etwas verwahrloste Situation hat Wildschweine angezogen, die für zusätzliche Verwüstung sorgen; dieser Zustand begünstigt leider auch die Verunreinigung durch Hundekot.

Gezielte Maßnahmen für mehr Ökologie und Naturerleben

Durch die nun geplanten Maßnahmen soll die Grünfläche wieder aufgewertet werden. Dabei stehen Lebensräume und Artenvielfalt im Vordergrund; Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Erlebbarkeit und Umwelt-Bildung im Naturpark sind wichtige Bestandteile.

Zielsetzung ist eine ökologische und naturästhetische Aufwertung der Gesamtfläche, insbesondere durch:

• die Rücknahme von unkontrolliertem Bewuchs ("Gestrüpp")
• eine gezielte Pflanzung von standortgerechten Bäumen und Sträuchern
• die Überarbeitung und Neuanlage von artenreichem Frisch- und Feuchtgrünland
• die Aufwertung der röhrichtbestandenen Feuchtbereiche durch differenzierte Schilfpflege
• eine gezielte Förderung der Fauna durch Schaffung von Reptilienhabitaten, Insektenhotels und Nistmöglichkeiten
• die Schaffung eines betretungsgesicherten Kleingewässers im Schilf
• die Einrichtung eines differenzierten Mahdmanagements zur Sicherung und Verbesserung der Artenvielfalt sowie
• Maßnahmen gegen das Wildschweinvorkommen im Biotop; speziell durch Zaunziehung an bestimmten Außengrenzen

Aspekte der Naturästhetik und Diversität sollen auch durch besonders blütenreiche Blumenwiesen in der Peripherie sowie angepasste Staudenpflanzungen an Wegen und optisch wirksamen Stellen ergänzt werden. Zudem soll die Erlebbarkeit des Naturraums durch Anpassung der Wegeführung und das Stellen neuer Ruhebänke verbessert werden. Hierbei unterstützt künftig eine ausreichende Wegebreite die weitgehende Barrierefreiheit.

Planungsprozess mit Bürgerbeteiligung

Bereits 2019 hat sich der ehrenamtlich organisierte Agendatisch Naturschutz der Wiederherstellung des Naturparks „Biotop 21/22“ angenommen und ein Aufwertungskonzept erarbeitet.

Im März 2022 waren die Bürgerinnen und Bürger von der Stadtverwaltung und dem Quartiersmanagement zu einer Begehung im Biotop eingeladen worden, um Anregungen in den Planungsprozess einbringen zu können.

Auf dieser Basis wurde der Konzeptplan des Agendatisches fortgeschrieben und durch das Planungsbüro Contura aus Gernsheim zur Ausführungsreife gebracht.

EU-Mittel und Städtebauförderung stehen bereit

Die Aufwertung des Biotops wird im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ umgesetzt und mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (IWB EFRE 2014-2020) gefördert.